Suchterkrankung häufig Folge einer Kriegstraumatisierung

Das ICF ist ein Klassifikationssystem, das Erkrankungen in ihrem biopsychosozialen, historischen Kontext zu verstehen versucht. Professor Dr. Ruthard Stachowske beschreibt und analysiert entsprechend Suchterkrankungen bei PatientInnen, die als Nachfahren von NS-Tätern oder NS-Opfern sekundär traumatisiert waren. Anhand konkreter Beispiele und Genogramm-Analysen verdeutlicht er in seiner Monografie Sucht und Drogen...

Fachverbände legen Maßnahmenplan mit fünf Interventionen vor – jetzt ist die Politik in Bund, Ländern und Kommunen gefragt

Die Zahl der drogenbedingten Todesfälle bleibt weiter auf hohem Niveau. Im Jahr 2024 sind 2.137 Menschen an den Folgen von Substanzen vom Schwarzmarkt gestorben. Das hat heute der Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Hendrik Streeck, bei einem Vor-Ort-Termin Berliner Urban-Krankenhaus bekanntgegeben. Die Zahl der drogenbedingten Fälle ist damit nach jahrelangem Anstieg...

Dampf statt Rauch: Die Risiken sind gleich

Bei Kindern und Jugendlichen boomen `Vapes´ als Einstieg in den Nikotinkonsum. Die Einweg-E-Zigaretten sind mit einer verdampfbaren aromatischen Flüssigkeit befüllt und bieten die Möglichkeit zu etwa 500 Zügen. Es ist nicht möglich, Liquid nachzufüllen. Daher wird das Gerät nach Gebrauch fortgeworfen.  Die Produkte benötigen keinerlei Gebrauchsanweisung und können problemlos...

Bei Kindern und Jugendlichen wächst die Gewaltkriminalität: Anregungen und Anleitungen liefert das Internet

Internetabhängigkeit: Gewaltszenarien im Internet prägen die kortikalen Landkarten von Kindern und Jugendlichen und erhöhen die Gewaltbereitschaft. „Dies gilt vermutlich in besonderem Maß für Computerspiele mit gewalttätigen Inhalten,“ berichtet Prof. Dr. Bert te Wildt in seiner Monografie Medialität und Verbundenheit – Zur psychopathologischen Phänomenologie und Nosologie von Internetabhängigkeit. „Gewalt fördernd ...

„Cocaine kills Brain“: Folgen des Drogenkonsums für die Hirngesundheit

Der Kokain-Konsum ist in Deutschland deutlich angestiegen. Die Risiken dieser Droge sind kaum bekannt, aber sie sind gerade im Hinblick auf die Gesundheit von Gehirn und Nervensystem dramatisch: Kokain erhöht das Schlaganfallrisiko um das Fünffache und ein regelmäßiger Konsum lässt das Gehirn schneller altern, da er Abbauprozesse anstößt, die...

Weltnichtrauchertag: Nikotinkonsum bei jungen Menschen gibt Anlass zur Sorge

In kaum einem anderen Land Europas konsumieren so viele Menschen Tabakprodukte und E-Zigaretten wie in Deutschland. Eine schlechte Nachricht für die Herzgesundheit und die Lebenserwartung, warnen Kardiologinnen und Kardiologen anlässlich des Weltnichtrauchertages. 28,3 Prozent der Menschen in Deutschland rauchen – so der Stand der DEBRA-Studie der Universität Düsseldorf von...

Niedrigschwellige Drogenhilfe: Emotionsregulation immer wieder neu justieren

SozialarbeiterInnen in der niedrigschwelligen Drogenhilfe sind teils extremen emotionalen Belastungen ausgesetzt und kennen kein geregeltes Arbeitsleben. Jürgen Fais hat die psychosoziale Situation empirisch untersucht. Sein Befund: „Emotionsregulation ist im Arbeitsfeld allgegenwärtig. Intrapersonale und interpersonale Emotionsregulation zeigt sich in der Vorbereitung auf eine angenommene konflikthafte Situation, in der gegenwärtigen Auseinandersetzung...

Suchttherapie durch einen systemischen Ansatz erweitern

Systemische und individualpsychologische (z.B. verhaltenstherapeutische) Ansätze ergänzen sich in der Suchttherapie. Werden die Angehörigen in die Behandlung einbezogen, steigen die Erfolgschancen, empfiehlt Prof. Dr. Michael Klein im Reader Systemische Suchttherapie. „Ich denke, es wäre eine erhebliche Verbesserung, wenn in der Suchthilfepraxis zu einem regelhaften Vorgehen gefunden würde, bei dem...

Substanzabhängigkeit und ADHS verstärken einander wechselseitig

Die Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) erhöht das Risiko, eine Sucht zu entwickeln. Beide Störungen verstärken einander wechselseitig und steigern die Sterberisiken, warnen Dres. Ahmed Zaher und Mathias Luderer im aktuellen Jahrbuch Sucht 2025. Eine frühe und konsequente medikamentöse Behandlung der ADHS reduziert das Risiko, substanzabhängig zu werden und vorzeitig zu sterben....

Indoktrination in der Suchthilfe ist kontraproduktiv

„Jenseits offen autoritärer Indoktrination gibt es subtilere und manipulativere Formen der Indoktrination, die problemlos im Gewand der Psychoedukation auftreten können. Die Vermeidung einer Verwechslung von Psychoedukation und Indoktrination (in der Suchthilfe) erscheint vor diesem Hintergrund als ungelöste ethische Aufgabe, die dauerhaft Wachsamkeit erfordert,“ empfiehlt Prof. Dr. Martin Wallroth in...

Offene Drogenszenen: Fast zehn Joints Crack pro Tag

Crack ist aktuell der dominierende „Stoff“ in den offenen Drogenszenen in Düsseldorf, Essen, Köln und Münster, ergab eine aktuelle wissenschaftliche Umfrage. Crack, eine Komposition aus Kokain und Natron, bietet ein extrem hohes Abhängigkeitspotenzial. Schwere Lungenschäden und Psychosen sind die häufigsten Folgen. Regelmäßig wird Crack zusammen mit Heroin geraucht. Crack...

Expert:innen sehen steigende Opioid-Gefahr

In den USA hat der Missbrauch von synthetischen Opioiden längst ein kritisches Ausmaß angenommen. Laut Daten des Centers for Disease Control and Prevention (CDC) sind im Jahr 2023 mehr als 74.000 US-Amerikaner:innen an den Folgen einer Opioid-Überdosis gestorben – in den meisten Fällen handelte es sich dabei um Fentanyl. In Deutschland...

Jahrbuch Sucht: Geringe Therapiemöglichkeiten bei zunehmenden Cannabis-Konsumstörungen

Der Konsum von Alkohol und Tabak geht in Deutschland nur unwesentlich zurück. Der Drogenmissbrauch steigt weiter an. Im DHS Jahrbuch Sucht 2025 berichten ExpertInnen der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen e.V. (DHS) über aktuelle Trends. Mit 10,2 Liter reinem Alkohol pro Jahr tranken Erwachsene in Deutschland 2023 weniger als im...
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