Substanzabhängigkeit und ADHS verstärken einander wechselseitig

Die Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) erhöht das Risiko, eine Sucht zu entwickeln. Beide Störungen verstärken einander wechselseitig und steigern die Sterberisiken, warnen Dres. Ahmed Zaher und Mathias Luderer im aktuellen Jahrbuch Sucht 2025. Eine frühe und konsequente medikamentöse Behandlung der ADHS reduziert das Risiko, substanzabhängig zu werden und vorzeitig zu sterben.
„Der Großteil der Betroffenen hat nach wie vor Schwierigkeiten, eine Diagnose und anschließend Zugang zu einer leitliniengerechten Behandlung zu erhalten. Mit Blick auf die Häufigkeit der ADHS sollte bei PatientInnen mit einer substanzbezogenen Störung ein Screening auf ADHS erfolgen. Bei Fragebögen sind niedrige Schwellenwerte empfehlenswert. Komorbide psychische Erkrankungen sind häufig, insbesondere Depression und Traumafolgestörungen. Die Behandlung einer ADHS bei komorbider Substanzstörung beinhaltet eine Sucht-Psychotherapie und eine Pharmakotherapie der ADHS …“

DHS Jahrbuch Sucht 2025
Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V.
Pabst, 324 Seiten, digital open access